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GEFAHREN IM HAUSHALT

Zunächst einmal folgende, herzliche Bitte an Sie: Auch wenn dieses Kapitel einen erheblichen Umfang hat, nehmen Sie sich bitte die Zeit und lesen Sie es aufmerksam durch! Es könnte vielleicht einmal das Leben Ihres Kätzchens retten! Vielen Dank im Namen Ihrer Samtpfote!

Wenn ein kleines Katzenkind zu Ihnen ins Haus kommt, müssen Sie besonders gut auf eventuelle Gefahren aufpassen! Denn es kommt ein kleines, unerfahrenes Bündel Energie zu Ihnen. Sie müssen vieles wegräumen und eigene Gewohnheiten überprüfen und gegebenenfalls auch mal ändern! Auch für erwachsene Katzen sind zahlreiche Gefahren im Alltag vorhanden, über die Sie bisher vielleicht noch gar nicht nachgedacht haben oder die Ihnen bisher noch gar nicht bewusst geworden sind. Deshalb erhalten Sie hier eine kleine Zusammenfassung der häufigsten Gefahrenquellen, die Sie - zuliebe Ihrer Katze - ausschließen können und auch sollten!! Gleiches gilt für den Artikel Gefahren bei Balkon und Garten, sowie Giftplanzen.

Ein Rundgang durch die Wohnung
Wir betreten die Wohnung/Haus und schließen sofort die Tür hinter uns (Gefahr des Entlaufens). Aber Vorsicht (!!!), niemals eine Tür unbedacht mit Schwung zuwerfen, auch nicht die des Kühlschrankes (Gefahr von Einquetschungen).

Türen gibt es auch bei Waschmaschinen, Geschirrspülern, Wäschetrockner, Gefriertruhen, usw. Kontrollieren Sie beim / nach dem Füllen bitte immer, ob sich auch kein Katzenkind darin versteckt hat; vor allem die Waschmaschine ist sehr beliebt dafür. Am besten Sie gewöhnen es sich an, diese Geräte stets geschlossen zu halten, dann kann das Kätzchen auch nicht unbemerkt hineinschlüpfen.

Natürlich ist auch der Küchenherd gefährlich. Katzen haben dort nichts zu suchen. Man kann und muss sie von Anfang an dazu erziehen (auch aus hygienischen Gründen). Wenn aber doch nun ein Pfötchen verbrannt ist, schnell und nur unter kaltem Wasser abkühlen (Achtung: Kätzchen dabei gut festhalten, da die meisten ziemlich wasserscheu sind.) Sind Sie sich unsicher oder ist die Verbrennung akut, suchen Sie bitte schnellstmöglich Ihren Tierarzt auf. Es könnte auch zu einem Schockzustand kommen! Bitte geben Sie nur Salbe auf die Wunden, wenn der Arzt es empfohlen oder verordnet hat. Noch schlimmer ist es, wenn das Kätzchen bei einem Sprung auf die vermutete Arbeitsplatte einen Topf, Kessel oder Pfanne herunterreißt.

Lebensbedrohliche Verbrühungen können die Folge sein! Also, konsequent vom Küchenherd fern halten und die noch heißen Kochplatten am besten mit Töpfen oder einem Wasserkessel (Inhalt kaltes Wasser) belegen – zur Sicherheit Ihrer Katze. Manche Katzenliebhaber bringen auch eine „Kindersicherung“ am Herdbereich an.

Auch der Abfalleimer sollte katzensicher sein, er riecht so gut für ein Kätzchen, aber Achtung: Fischgräten und Knochensplitter können im Kehlkopf hängen bleiben! Auch verdorbenes Futter macht die Katze krank, gerade in der Sommerzeit, wenn die Stubenfliegen und andere Insekten herumschwirren, ist schnell das Futter von Fliegen umgeben, die dort ggf. Eier ablegen. Schokolade und Zigaretten (Tabak) sowie einige Gemüsesorten sind giftig für die Katze. Sind Sie selbst Raucher? Auch das „Passiv-Rauchen“ beeinträchtigt die Lebensdauer Ihres Kätzchen. Nehmen Sie es doch zum Anlass, Ihre Rauchgewohnheiten einzuschränken oder zu ändern. Besser noch, Ihrer eigenen Gesundheit zuliebe, lassen Sie es ganz bleiben. Das freut auch den Geldbeutel. Denn Kätzchen hat keine Wahlmöglichkeit dem Rauch zu entfliehen. Gummibänder in jedweder Art, Farbbänder (Schreibmaschinen), Alufolie, Wollfäden – alles das sollte nicht für das Kätzchen zugänglich sein!

Waschbecken und Badewanne befüllen Sie bitte immer zuerst mit kaltem oder lauwarmen Wasser, sofern sich Kätzchen derzeit im Bad aufhält. Es kann natürlich schön sein, wenn die Katze - fasziniert vom Schaum - mitbadet, aber Vorsicht: auf der glatten, nassen Wanne rutscht Kätzchen schnell ab und hinein ins Wasser - es könnte sich dabei dann schwer verbrühen! Sicherer ist es, die Badezimmertür geschlossen zu halten, wenn das Wasser einläuft und wenn dabei niemand Kätzchen beaufsichtigen kann. Natürlich wird auch anschließend das Wasser direkt wieder ausgelassen, denn im noch warmen Wasser spielt und pfötelt Kätzchen gerne nach dem Badeschaum. Rutsch es auch hierbei unbeaufsichtigt ab, lauft es Gefahr zu ertrinken! Reibt es sich nach dem Schaumwasserplanschen anschließend mit der Pfote die Augen, um sich zu putzen, kann es zu Entzündungen durch die Badezusätze kommen.

Da wir uns noch im Badezimmer befinden, passen Sie auf Ihre Kosmetikartikel auf, vieles ist aufgrund der zahlreichen chemischen Inhaltsstoffe hochgiftig für Ihren Liebling. Auch Medikamente werden hier oft aufbewahrt und bedürfen eigentlich keines zusätzlichen Warnhinweises. Verwenden Sie niemals ohne Absprache Medikamente aus der Humanmedizin für Ihre Katze, dies könnte fatale Folgen haben. Für eine Eigenmedikation Ihres Kätzchen nehmen Sie bitte vorher grundsätzlich Rücksprache mit Ihrem Tierarzt! Bedenken Sie – eine Katze ist genauso neugierig wir ein kleines Kind und versucht alles ins Mäulchen zu nehmen: Haargummis, Wattestäbchen, Wattebällchen, lose Tabletten, etc!

Achten Sie auch darauf, dass der Toilettendeckel grundsätzlich immer verschlossen ist, schon aus hygienischen Gründen sollte Ihre Katze auf keinen Fall daraus trinken. Aber auch die Unfallgefahr ist hier für ein kleines, unerfahrenes Kätzchen enorm groß. Es wäre nicht das erste Kätzchen, welches abrutscht, hineinfällt und sich alleine nicht mehr befreien kann, und grauenvoll ertrinken musste !!!

Kippfenster sollten grundsätzlich mit einem Schutzgitter (erhältlich in jedem gut sortierten Fachhandel) versehen sein. Wenn die Katze durch ein gekipptes Fenster springen will und dabei hängen bleibt, ist sie in eine tödliche Falle geraten. Die Quetschungen führen zu schwersten inneren Verletzungen. Dasselbe gilt übrigens nicht nur für „hinaus“ sondern auch für „hinein“! Es gab schon Fälle, da wurde Kätzchen versehentlich auf dem Balkon ausgesperrt und wollte durch das gekippte Fenster wieder hinein. Leider musste sie das mit ihrem jungen Leben bezahlen. Besser wären hierbei ganz geöffnete Fenster, an denen ein entsprechendes Schutznetz angebracht wurde. So kann sich Mieze auch mal ein Sonnenbad gönnen und frischen Wind um die Nase wehen lassen.

Haushaltsreiniger, teerhaltige Seifen und Shampoos, alle Reiniger und Putzmittel (auch für´s Auto), Frostschutzmittel (Achtung in der Garage: wenn das Mittel unter das Auto tropft, leckt die Katze dieses besonders gerne auf), alle Desinfektionsmittel auf Phenol- und Linolbasis, alle Ungeziefersprays, Lösungsmittel, Pflanzendünger u. Pflanzenschutzmittel, Mottenkugeln (...laden ganz besonderes zum spielen ein! Das Ablecken bzw. der Verzehr führt zu Erbrechen, Ohnmacht u. Nierenversagen!) etc.

... müssen für die Katze unerreichbar sein
   und auch so aufbewahrt werden !!!

Autogaragen und Hobbyraum sollten eigentlich generell tabu sein. Besondere Vorsicht gilt auch bei der Verwendung von Toilettenduft und Toiletten-Reinigungssteinen, Abflussfrei sowie Kalkentferner für Becken u. Wannen. Achten Sie darauf, dass Sie nach der Verwendung (wenn überhaupt nötig) gründlichst mit klarem Wasser nachspülen und nachwischen. Die Katze leckt liebend gerne Wassertropfen aus dem Becken auf! Lebensgefährlich, wenn auch nur winzige chemische Rückstände darin verbleiben!

Haben Sie Hobbys? – Knöpfe, Haken, Ösen, Steck- u. Nähnadeln, Fingerhüte, Wollfäden verschwinden im kleinsten Mäulchen! Muttern, Dübel, Reißzwecken, Posternägel, - sammeln Sie alles wieder ein! Lassen Sie Ihre Katze auch nicht auf Styropor oder Alupapier (z.B. von Bonbons) kauen, diese Sachen sind unverdaulich und können im Magen-Darm-Trakt hängen bleiben, was unter Umständen auch einen Darmverschluss zur Folge haben kann!!

Klebstoffe jeder Art, Klebestreifen, Farben und Lösungsmittel sind extrem gefährlich, wenn Kätzchen daran leckt und kaut. Ist auch das Fell verklebt von flüssigem Klebstoff, Farbe, Kleister oder Nagellack – nicht mit Gewalt die Verunreinigung entfernen, sondern vorsichtig abschneiden (am besten Schere mit abgerundeter Spitze), auch wenn dabei zunächst mal Fell verloren geht – das wächst wieder nach! Eventuell haben Sie auch eine Chance, die Verunreinigung mit warmen Wasser u. Babyshampoo herauszubekommen. Auf keinen Fall darf die Katze sich das Fell selbst putzen, da das ablecken ein Verschlucken der giftigen Substanzen bedeutet! Vorsicht ist auch geboten bei Fliegenstrips, Flohhalsbänder sowie alle Produkte mit Teebaumöl - bitte niemals anwenden! Mit einem unflexiblen Flohhalsband kann sich Kätzchen strangulieren, nehmen Sie lieber Produkte, die der Katze eingegeben werden, um damit Wirkstoffe in das Blut zu leiten, welche die Flöhe unfruchtbar machen, fragen Sie Ihren Tierarzt. Teebaumöl ist hochgiftig, auch wenn die Verpackungen im Handel nicht darauf hinweisen!

Dekorationen: Anfangs sollten Sie möglichst auf Tischdecken und Decken verzichten. Das Kätzchen kann noch nicht so gut und sicher springen, zieht sich an der Tischdecke hoch und reißt dann alles herunter. Auf dem Tisch steht vielleicht eine Kerze oder eine Blumenvase! Erlauben Sie Ihrer Katze nie daraus zu trinken, darin könnten sich viele Bakterien – schlimmer noch – Dünger befinden! Manche Katze hat erst Interesse an den Blumen, wenn der Strauß verblüht ist und das Wasser stinkt und fault. Auch bestimmte Stoffe im Verrottungsprozess sind giftig und gefährlich für die Katze. Benutzen Sie auch kein Blattglanzspray, kleine und auch große Kätzchen kauen gerne mal an den Blätterspitzen. Überhaupt sollten Sie sich unbedingt mit Literatur über giftige und ungiftige Wohnungs-/Gartenpflanzen beschäftigen, damit es nicht erst zu einer Gefahrenquelle erwächst! Eine kleine Auswahl haben wir schon beigefügt, weitere umfangreiche Informationen finden Sie von der Uni Zürich im Internet unter:

https://www.vetpharm.uzh.ch/giftdb/pict_01.htm

In vielen Blumensträußen ist Ziergrün, wie Schleierkraut u.ä. enthalten. Entfernen Sie es direkt oder schneiden Sie es heraus. Die Katzen lieben es, obwohl es leider für sie unverdaulich und giftig ist. Auch Schnittblumen sind häufig giftig (Tulpen, Osterglocken, Alpenveilchen, etc. –siehe auch Kapitel Giftpflanzen-). Lassen Sie Blumensträuße daher niemals unbeaufsichtigt und stellen Sie diese andernfalls (z.B. des Nachts) unerreichbar vor die Türe! Auch Trockenblumen-sträuße üben einen unwiderstehlichen Reiz auf Ihr Kätzchen aus. Machen Sie Ihren Freunden und Bekannten den Vorschlag lieber Katzenspielzeug oder katzengeeignete Topfpflanzen (z.B. Zimmerbambus, Katzengras oder verschiedene Kräuter) anstatt Blumensträuße als Geschenk (oder Pralinen) mitzubringen. Ein Katzenfreund hat sicher Verständnis dafür.

Die junge Katze wird eventuell einige Blumentöpfe auf der Fensterbank zur Seite schieben oder gar umwerfen, denn sie will an den sonnigsten und interessantesten Beobachtungsposten ihrer Wahl! Also am besten gleich ein gemütliches und übersichtliches Plätzchen für sie frei räumen.

Elektrokabel rollen Sie am besten auf oder verlegen sie unter den Teppich, wenigsten so lange wie das Katzenkind noch klein ist. So manche knabberwütige Katze hat dabei einen schweren Stromschlag erlitten, oft endet dieser dann leider tödlich! Manche Katze hat auch schon das Telefonkabel durchgeknabbert. Auch Computer samt Zubehör bieten eine Unmenge an verschiedensten interessanten Kabeln an. Sinnvoll wäre, das gesamte Computer-Kabel-Areal bis auf das Minimum „abzuschotten“ und in Schränke oder Umbauten zu verschanzen.

Verzichten Sie auf nicht-standfeste Tischlampen oder machen sich bei Bruch nicht allzu sehr was daraus. (Tipp: evt. festkleben). Bügeleisen sind eine ganz heiße Kiste. Gerade wenn es noch heiß ist, oder wenn Sie das Bügeln unterbrechen, immer das heiße Gerät außer Reichweite der Katze aufbewahren, auch wenn Sie nur durch ein kurzes Telefonat abgelenkt werden.

Weihnachtszeit: Lametta ist sehr gefährlich, wie auch Streichhölzer, Schnüre, Geschenkbänder, Kerzen, Plastiktüten (Erstickungsgefahr) und Pailletten etc. Die Tannen-u. Kiefernnadeln enthalten stark riechende ätherische Öle. Ein junges Kätzchen findet das u.U. sehr verlockend, eine erfahrene Katze wahrscheinlich nicht mehr. Berücksichtigen Sie, dass der Weihnachtsbaum standfest ist! Engelshaar und Schneeflocken aus der Spraydose sollten sie grundsätzlich weglassen - für kleine neugierige Kätzchen droht auch hier Erstickungsgefahr. Knisterndes Geschenkpapier und bunte Zierbänder – lassen Sie Ihr Kätzchen allenfalls unter Aufsicht damit spielen!

Es gibt auch viele Katzen, die in einer Wohnung unterm Dach wohnen. Lassen Sie Ihre Katze niemals darauf herumspazieren, sie kann trotz allem leicht abstürzen, wenn sie plötzlich ihrer Jagdleidenschaft nachgeht – Vögel, Schmetterlinge etc. – im günstigsten Fall mit hoffentlich nur leichten Verletzungen.

Treppen und glatte Fußböden, wie Parkett und Laminat können ebenfalls schwere Unfälle und Stürze verursachen. Offene Treppenstufen bedürfen Ihrer besonderen Aufmerksamkeit! Wenn Kätzchen in wildem Spiel und hohem Tempo versucht zu bremsen, wird es auf den glatten Böden und offenen Treppenstufen keinen Halt finden. Insbesondere wenn Kätzchen dann versehentlich durch die Stufen fällt und einige Meter tief abstürzen könnte (schwere Knochenbrüche und Prellungen!). Auf glatten Böden kann es zu erheblichen Zerrungen der Sehnen und Gelenke kommen, wenn Kätzchen versucht Halt zu finden.

Gefahren Balkon und Garten