GIFTPFLANZEN

Äußerste Vorsicht ist bei Zimmer- und Gartenpflanzen geboten. Viele davon sind für unsere Samtpfoten nicht genießbar und können schwere Vergiftungen hervorrufen, die unter Umständen sogar zum Tod führen können. Aus diesem Grund haben wir die unserer Meinung nach wichtigsten Pflanzen im nachfolgenden Text aufgeführt. Bitte beachten Sie, dass es sich hier nur um einen Auszug handelt.

Zu den Wolfsmilchgewächsen (Euphorbien) gehören der weit bekannte Weihnachsstern sowie Christusdorn und Wunderstrauch (Krotonpflanze). Die giftigen Inhaltsstoffe dieser Pflanzen befinden sich in ihrem Milchsaft. Seine Aufnahme führt zu starkem Erbrechen, Durchfall, Bewusstseinsstörungen und enden bisweilen tödlich.

Philodendron und Efeu können ebenfalls tödliche Vergiftungen hervorrufen. Neben einer Schleimhautreizung und starkem Speicheln treten als Vergiftungssymptome Teilnahmslosigkeit, Temperaturerhöhung, Nervosität und Zittern auf. Schließlich versagen Leber und Niere. Die wiederholte Aufnahme geringer Mengen summiert sich im Laufe der Zeit in ihrer Schadwirkung, sodass sich die Erkrankung über Monate hinziehen kann.

Als hauptverantwortlich für die Schadwirkung von Dieffenbachia und Kalla gelten nadelförmige Kalziumkristalle, die schon bei einer leichten Verletzung der Pflanzenzellen mit dem Zellinhalt herausschießen. Gelangen sie auf die Maulschleimhäute, kommt es zu Rötung und Schwellung, verbunden mit Juckreiz, brennenden Schmerzen und starkem Speichelfluss. Gelegentlich werden Atmung und Schlucken beeinträchtigt. Die Symptome können bis zur einer Woche andauern. Da sie sehr schnell einsetzen, werden kaum größere Mengen der Pflanzen aufgenommen. Schädigungen der Magen-Darm-Schleimhaut finden sich deshalb selten. Spritzt der Pflanzensaft ins Auge, sind Lidkrampf, massiver Tränenfluß und eine heftige Bindehautentzündung die Folge.

Die Topfazalee gehört zu den Rhododendrongewächsen und besitzt, wie die im Garten gepflanzten Ziersträucher, Giftstoffe in Blüten und Blättern. Sie bewirken zunächst wässrigen Augen- und Nasenfluss, Brennen auf den Schleimhäuten, Erbrechen und Durchfall. Im weiteren Verlauf kommt es zu Blutdruckabfall, Bewegungsstörungen, Krämpfen, Lähmungen und schließlich zu Herzversagen.

Von den Primeln enthält die als Zimmerpflanze häufig anzutreffende Becherprimel das sogenannte Primelgift Primin in höchster Konzentration. Sie wird daher auch Giftprimel genannt. Der Kontakt mit dem gelblich-grünen Sekret der Pflanze führt zu starker Reizung und Entzündung der Schleimhäute im Maul und Verdauungstrakt. Beim Menschen kann er eine als Primeldermatitis bezeichnete schwere Hautentzündung hervorrufen.   Das Korallenbäumchen (Korallenkirsche) ist ein Vertreter der Nachtschattengewächse. Die Giftstoffe, sogenannte Steroidalkaloide, sind in allen Pflanzenteile enthalten. Vergiftungen äußern sich durch Erbrechen, Kolik, Pupillenerweiterung und Kreislaufstörungen. In schweren Fällen tritt der Tod durch Atemlähmung ein.   Vorsicht ist auch bei Schnitt - und Wiesenblumensträußen geboten. Narzissen (Osterglocken) rufen schwere Magen-Darm-Reizungen hervor, unter Umständen auch Krämpfe mit tödlichem Ausgang. Als Ziergrün werden oft die giftigen Pflanzen Zypressenwolfsmilch oder Schleierkraut verwendet.

Zu den giftigen Wald- und Wiesenblumen zählen Buschwindröschen, scharfer Hahnenfuß (Butterblume), Trollblume, Leberblümchen und Rainfarn. In der (Vor-) Weihnachtzeit sind in der Wohnung gehaltene Tiere durch Misteln und Nadelbäume gefährdet. Die Aufnahme von Misteln führt zunächst zu leichten Bewegungsstörungen und apathischem Verhalten. Nach Stunden zeigen die Tiere erweiterte Pupillen, Berührungsempfindlichkeit und verstärkten Harnabsatz. Ihre Körpertemperatur fällt ab, und es kommt zum Kreislaufversagen. Die Giftwirkung der Nadelbäume beruht auf ihrem Gehalt an aromatischen Ölen. Sie führen zur Reizung der Schleimhäute im Maul- und Rachenbereich sowie im Magen-Darm-Trakt. Die Tiere sind apathisch und verweigern längere Zeit die Futteraufnahme. Bereits das Trinken von Wasser, das mit den Nadeln in Berührung gekommen ist, kann Vergiftungserscheinungen auslösen (gleiches gilt für die Aufnahme von Wasser aus der Blumenvase).

Ausführliche Informationen zu giftigen sowie ungiftigen Zimmer- und Gartenpflanzen (mit anschaulichen farbigen Fotos) erhalten Sie im Internet über die Website der Universität Zürich:   

(Datenbank Giftpflanzen mit Beschreibung und Bildern)
 

Weitere gängige, bekannte Giftpflanzen sind: Alpenveilchen, Azalee, Agaven, Aloe, Amaryllis, Anthurien, Aronstab, Adlerfarn, Anemone, Aralie, Baumfreund, Buchsbaum, Clivie, Christrose, Christusdorn, Efeu, Einblatt, Eibe, Engelstrompete, Eisenhut, Fleissiges Lieschen,  Feuerdorn, Frauenschuh, Flamingoblume, Fingerhut, Gummibaum, Goldregen, Hortensie, Herbstzeitlose, Hyazinthe, Krokus, Kaffeebaum,  Lampionpflanze, Lilien, Lupine, Maiglöckchen, Mistel, Narzissen, Nelken, Nachtschatten, Nieswurz, Oleander, Osterglocken, Orchidee, Philodendron, Primeln, Rhododendron, Rittersporn, Schwertlilie, Schneeglöckchen, Stechapfel, Stechpalme, Tulpen, Tabak, Tollkirsche, Usambaraveilchen, Wacholder, Wein, Weihnachtsstern, Wolfsmilch,  Zeder, etc.